Aus der Praxis - Systembrett

Das Systembrett habe ich schon lange in meinem Methodenpool und setzte es immer wieder ein. Ziel ist es Systeme für meine Kunden sichtbar zu machen. Systeme bestehen in der Regel aus unterschiedlichsten Teilen. So bilden Mitarbeitende und Führungskräfte ein System, aber auch Unternehmen mit verschiedenen Abteilungen. 

Die Fragestellungen mit denen meine Kunden ins Coaching kommen drehen sich oft um die Entwicklung der eigenen (Führungs)Rolle. Themen sind aber auch Herausforderungen/Konflikte im Team oder die Reflektion der beruflichen sowie persönlichen Situation.

Ich arbeite prozessorientiert und mit dem was die Kunden an Fragestellungen mitbringen und veröffentlichen wollen. Daher setzte ich das Systembrett nicht grundsätzlich ein, sondern dann wenn ich das Gefühl habe dass es eine bereichernde Wirkung für den Kunden haben könnte. Dazu lade ich den Kunden zunächst zur Arbeit mit dem Systembrett ein. Die überwiegenden Reaktionen sind Neugier, gepaart mit Vorsicht vor dem Unbekannten. Ich lege daher großen Wert auf eine ausführliche Erklärung und Vorstellung des Arbeitsmaterials.

Die Figuren, wie auf den Bildern zu sehen, stellen in der Arbeit Repräsenten dar. Ich lade meine Kunden zunächst ein sich die Figuren anzusehen. Meine Kunden bestimmen die Auswahl der Figuren und welche Menschen diese repräsentieren. Die Aufstellung erfolgt intuitiv auf dem Systembrett. Ich begleite den Prozess des Aufstellens mit Fragen und achte auf die Geschwindigkeit. Die Figuren können nicht nur Menschen darstellen, sondern auch Emotionen, Abteilungen, Gebäude und alles wofür es meine Kunden einsetzen wollen.

Bei der Arbeit mit dem Systembrett stehen insbesondere die Beziehungen der Figuren zu einander im Fokus. Welche Abstände wurden gewählt, schauen sich die Figuren an und was leitet der Kunde daraus für sich ab. Auch die Farben, die Form und die Größe der Figuren können für den Erkenntnisprozess eine Rolle spielen. Ich begleite den Prozess der Analyse der Systemaufstellung mit Fragen und biete meine Beobachtungen an. Außerdem beobachte ich meine Kunden sehr genau und biete auch diese Beobachtungen an.

Die Besonderheit in der Arbeit mit dem Systembrett liegt darin, dass die Auswahl und die Aufstellung nur auf den ersten Blick aus den eigenen Gedanken entsteht. Der eigentliche Impuls für Auswahl und Position kommt aus dem Unbewussten und ist daher nicht direkt abrufbar. Dies macht die Arbeit so wertvoll und bietet neue Erkenntnisse für meine Kunden. Wichtig ist aber auch hier, dass es sich um eine Momentaufnahme handelt und nicht um ein "so ist es". Es handelt sich um eine Interpretation des im Moment gefühlten und sichtbaren.

Nach der Systemaufstellung gibt es eine Vielzahl von Möglichkeiten wie ich mit den Kunden daran arbeite. So stehen wir auf und bewegen uns aktiv um das Brett, nehmen veschiedene Positionen und Blickwinkel ein. Dieser Prozess der Erkundung eröffnet nochmals neue Denkrichtungen und lädt zur weiteren Hypothesenbildung ein. Oft haben meine Kunden den Bedarf und den Wunsch die Figuren neu zu ordnen. Auch dies ist eine weitere Möglichkeit mit dem Systembrett zu arbeiten. Ich folge in der Regel meinen Kunden und deren Intuitionen und steuere den Prozess je nach Geschwindigkeit oder wenn ich den Eindruck habe, dass es noch weitere interessante Aspekte zu erkunden gibt.

Die Arbeit mit dem Systembrett erfordert in der Begleitung meiner Kunden einiges an Fingerspitzengefühl und eine wertschätzende und zurückgenommene Begleitung. Es geht schließlich um die Lösungen, Erkentnisse und Gedanken meiner Kunden und nicht um meine Interpretation der Arbeit.

Meine Kunden sind oft sehr überrascht über die Erkentnisse und Erfahrungen die Sie machen und über den Prozess der in Gang gesetzt wird. Wenn Sie auch neugierig geworden sind und Interesse an einer Begleitung haben, dann nehmen Sie gerne Kontakt zu mir auf.

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